Muskatnuss passt zu mehr Gerichten, als allgemein bekannt ist. Lesen Sie hier, wie sich das Multitalent in der herzhaften und süßen Küche einsetzen lässt.
Viele Gerichte sind geschmacklich auf die Unterstützung der Muskatnuss angewiesen, denn alle Gewürze sind wie das Zünglein an der Waage. Sie stärken einen milden Eigengeschmack, verfeinern mit einer süßlichen Note, geben einem Stück Fleisch eine unerwartete Nuance oder verbinden mehrere Komponenten zu einem abgerundeten Geschmackserlebnis. Während viele Gewürze reichlich eingesetzt werden können, muss mit der Muskatnuss sparsam umgegangen werden. Hier reicht eine minimale Menge, um große Wirkung zu erzielen. Lesen Sie, woher das Muskat Gewürz kommt und wie Sie es in Ihrer Küche verwenden können.
Aus Indonesien in die ganze Welt
Die Muskatnuss ist die Frucht des Muskatnussbaumes, der ursprünglich auf den Gewürzinseln (indonesische Malukken) wächst. Heute ist er auch in Afrika, Südamerika und in tropischen Teilen Asiens beheimatet. Dabei reifen 40 bis 60 Prozent der Welternte auf der Antilleninsel Grenada. Da dieses Gewürz als Hauptexportprodukt des Landes gilt, hat es sogar einen Platz auf der Flagge Grenadas erhalten.
Der Handel mit Muskatnüssen begann mit der Erschließung der Seewege. Die Portugiesen entdeckten die Gewürzinseln und so gelangte die Muskatnuss 1512 nach ganz Europa. Die Holländer übernahmen Anfang des 17. Jahrhunderts das Monopol. Da Muskatnüsse bis dahin ein Vermögen kosteten und jeder seinen Anteil wollte, gab es Kriege zwischen Portugal, Holland, Großbritannien und Spanien. Holland setzte sich durch und konnte über 150 Jahre die Gewürzpreise der Muskatnuss bestimmen.
Nur kurze Zeit später gelang der Schmuggel einiger Muskatnusspflanzen nach Mauritius, wodurch das Muskatnussmonopol der Holländer gebrochen wurde. Auf Mauritius wurden die ersten Muskatnüsse 1778 geerntet.
Keine Nüsse – die Muskatnuss ist ein Samen
Der Muskatnussbaum bevorzugt ein feucht-warmes Klima und bringt pfirsichartige Früchte hervor, die einen Durchmesser von 3,5 bis 5 Zentimeter erreichen. Die Muskatnuss ist der Samen im Inneren dieser Schale, die wie bei einer Kastanie ihr festes Fruchtfleisch um den harten Samenkern hüllt. Daher ist der Name Muskatnuss etwas irreführend, denn Muskatnüsse gehören botanisch gesehen zu den Samen.
Muskatnüsse wachsen auf Bäumen, die eine stattliche Höhe von bis zu 18 Metern erreichen und 100 Jahre alt werden können. Mit einer Höhe von 6 Metern bringen sie die besten Erträge und lassen sich auch leichter abernten. Die ersten Früchte liefert ein Muskatnussbaum im Alter von acht Jahren. Die höchste Ertragsmenge erreicht er nach 15 Jahren Wachstum. Dann wachsen bis zu 2000 Muskatnüsse an seinen Ästen, die sich auf drei Ernten pro Jahr verteilen.
Es braucht neun Monate, bis aus der Blüte des Muskatnussbaumes eine Frucht entstanden ist. Anschließend werden diese per Hand gepflückt. Das rote Fruchtfleisch wird aufgebrochen, um den Samen freizulegen. Dieser muss nachtrocknen, bis die harte Schale, die die Muskatnuss umgibt, aufbricht. Der Samenmantel wird getrocknet, weiterverarbeitet und als Macis bezeichnet. Dabei handelt es sich jedoch nicht um die Muskatblüte, wie der Begriff oft fälschlich übersetzt wird. Macis wird ebenfalls als Gewürz eingesetzt, hat aber im Vergleich zur Muskatnuss ein mildes und leicht süßliches Aroma.
Unter dem Samenmantel sitzt der erdfarbene Muskatnusssamen, der wie eine ovale Holznuss aussieht. Er wird im Ganzen oder als gemahlenes Pulver in den Handel gebracht. Soll sich das ganze Aroma der Muskatnuss entfalten, sollten Sie ganze Nüsse kaufen und diese frisch in die Speisen reiben. Dabei zeugt eine glatte und unbeschädigte Oberfläche von höchster Qualität.
Eine ganze Muskatnuss kaufen, aber nur einen Hauch davon verwenden
Vielleicht kennen Sie die Geschichte, nach der ein Kochlehrling am Anfang seiner Kochlehre von seinem Chef eine Muskatnuss bekommt. Mit der Anweisung, Muskat so sparsam zu verwenden, dass von der Nuss am Ende der dreijährigen Lehre immer noch etwas vorhanden sein sollte. Gleiches gilt auch in der privaten Küche, denn Muskat entwickelt einen sehr würzigen Geschmack. Sie brauchen daher nur eine Muskatnuss zu kaufen und werden diese lange verwenden können.
Das Muskatnusspulver wird mit einer Gewürzreibe direkt von der Nuss in die Speisen gerieben und sollte vorsichtig dosiert werden. Nachwürzen geht immer, doch ist zu viel Muskatnuss im Essen gelandet, lässt sich der bitter werdende Geschmack nur schwer korrigieren.
Bewahren Sie Muskatnüsse dunkel und trocken auf, lassen sie sich mehrere Jahre verwenden.
Wozu passt Muskatnuss?
Kartoffeln:
Kartoffelbrei profitiert vom Aroma der Muskatnüsse, da sein milder Geschmack dadurch etwas mehr Würze bekommt. Das Gewürz lässt sich auch bei Kartoffelsuppen und Aufläufen verwenden - alle Gerichte mit Kartoffeln werden durch Muskatnüsse vollmundiger und intensiver.
Fleisch:
Verwenden Sie eine kleine Prise des Muskatnussgewürzes bei Schweinebraten, Bouletten und Hühnerfrikassee und Sie werden erleben, wie sich ein exotischer Hauch in den Gerichten entfaltet. Der Eigengeschmack des Fleisches wird unterstützt und gekräftigt.
Gemüse:
Muskat ist ein Gewürz, das mit Blumenkohl hervorragend harmoniert. Hier müssen Sie exakt die richtige Menge dazugeben, sonst nimmt der Blumenkohl einen bitteren Geschmack an und ist ungenießbar. Dass sich das Gewürz auch mit Spinat zu einer perfekten Kombination verbindet, ist dagegen sicher nicht jedem bekannt. Ganz klassisch braucht auch Rosenkohl einen Hauch Muskatgewürz. Schwenken Sie dieses Gemüse dazu in Butter und geben Sie im Anschluss das Gewürz hinzu. So kann es sich leichter verteilen und alle Rosenkohlröschen bedecken.
Weiterhin passt das Gewürz zu
- Karotten
- Rotkohl
- Kohlrabi
- Erbsen
- Spargel
Auch einer Avocado tun Sie mit diesem Gewürz etwas Gutes, denn ihr milder Geschmack verstärkt sich auf angenehme Weise.
Eierspeisen:
Muskatnusspulver intensiviert den Geschmack von Eiern. Dabei ist es egal, ob diese als Spiegelei, in Aufläufen, pochiert oder als Rührei serviert werden. Das Eiweiß schmeckt dadurch kräftiger und bekommt mehr Eigengeschmack.
Macis und Muskatblüte – vielseitig einsetzbar
Die Vielseitigkeit des Muskatnussgewürzes reicht sogar bis in den Dessertbereich. Besonders in der Weihnachtszeit werden viele Süßspeisen kreiert, die sich mit Muskatnüssen verfeinern lassen. In Verbindung mit Zimt entsteht das typische Weihnachtsaroma, das in vielen Keksen und Lebkuchen steckt.
Geben Sie ein wenig von der exotischen Nuss in Honig- oder Gewürzkuchen, schmecken Sie eine Kürbissuppe damit ab oder bereiten Sie an einem Winterabend einen klassischen Eierpunsch zu. Für den sogenannten Eggnog benötigen Sie Milch, Sahne, Eigelb, Zucker, Alkohol (Brandy, Rum oder Whiskey), Zimt, eine Vanilleschote und eine Messerspitze Muskatnusspulver. Fertig ist der Seelenwärmer für die dunkle Jahreszeit oder der perfekte Silvesterpunsch.
Auch in einen Apple-Crumble, Zucchini mit Hackfleisch und Reis, Muskatnussmilch als Schlummertrunk oder Gefüllte Tomaten mit Muskatnusscroutons gehört eine Prise des kostbaren Gewürzes. Das letztgenannte Gericht lässt sich als vollwertiges Abendessen, Vorspeise oder Partysnack servieren. Die Muskatnuss wird dabei in eine Pfanne mit flüssiger Butter gegeben, in der anschließend Weißbrotwürfel goldbraun geröstet werden.
Süß oder herzhaft – Sie haben die Wahl
Eine Bechamelsoße ist ebenfalls auf den Muskatnussgeschmack angewiesen. Die Kombination aus Milch, Mehl und Butter verbindet sich zwar zu einer sämigen Flüssigkeit, lässt geschmacklich aber zu wünschen übrig. Erst eine Prise Muskatnuss sorgt dafür, dass die Soße die typische Geschmacksnote entwickelt und zu Blumenkohl, Gemüseaufläufen, Spinat und Lasagne passt.
Quarkkeulchen sind vielleicht nicht jedem ein Begriff, dafür schmecken sie besonders lecker. Die Zubereitung ist ganz einfach. Sie kochen Pellkartoffeln, lassen diese abkühlen und verarbeiten sie anschließend zu Püree. Fügen Sie Salz, Zucker und eine Prise Muskatnuss hinzu. Die Masse muss wenig ruhen, dann wird sie handtellergroß in einer heißen Pfanne gebacken. Das Prinzip ähnelt der eigenen Herstellung von Kartoffelpuffern. Bei den Quarkkeulchen wird statt roh geriebener Kartoffeln ein Kartoffelbrei als Basis verwendet.
Nudeln mit Muskatnussgeschmack? Aber selbstverständlich! 1908 kreierte Alfredo di Lelio ein Pastagericht, in dessen Soße Muskatnusspulver kam. Auch hier wird zuerst Butter geschmolzen und anschließend eine Prise Muskatnuss hineingegeben. Die fertigen Nudeln kommen in die Butter und werden zusammen mit Parmesan so lange verrührt, bis eine sahnige Soße entsteht. So wurde das Nudelgericht geboren, das noch heute in den USA am häufigsten gekocht wird.
Was wäre Weihnachten ohne Muskat?
Zimtzuckerkrapfen gehören in die Adventszeit und werden ebenfalls mit einem Hauch Muskatnusspulver gebacken. Hinzu kommt Zimt, der beim Winterspaziergang von innen wärmt. Dazu passt eine Tasse [i]heiße Schokolade[/i], die Sie unbedingt selbst zubereiten sollten. Der Handel bietet zwar viele Fertigprodukte – haben Sie jedoch Schokolade einmal selbst angerührt, werden Sie nie wieder auf eine fertige Mischung zurückgreifen.
Zerhacken Sie 50 Gramm Schokolade. Erhitzen Sie anschließend einen halben Liter Milch. Übergießen Sie die Schokolade mit der heißen, aber nicht kochenden Milch. Umrühren, damit sich die Schokolade auflösen kann. Zucker kommt nach Belieben hinzu und abschließend braucht Ihre heiße Schokolade noch eine Prise Muskatnuss, Zimt, Ingwer oder Kardamom. Fertig ist der Seelentröster, der die Glückshormone wieder fließen lässt.
Ein Getränk, für das Sie unbedingt eine Muskatblüte oder eine Muskatnuss kaufen müssen, begleitet uns jedes Jahr durch die Adventszeit und ist auf allen Weihnachtsmärkten zu finden. Die Rede ist vom traditionellen Glühwein. Das aromatische Getränk vereint viele Gewürze miteinander und entwickelt dadurch eine sehr kräftige Wirkung. Beim Glühwein können Sie zwei bis drei Stückchen einer ganzen Muskatnuss verwenden. Fischen Sie diese nach dem Ansetzen des Glühweines wieder heraus, so wie Sie es auch mit den Nelken, Lorbeerblättern, dem Sternanis und der Zimtstange tun, die in das Getränk gehören.
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