Ein gefiedertes Grün mit Frischekick und aromatischen Samenkörnern
Wenn von Dillkraut die Rede ist, denken viele sofort an Dillgurken und Kartoffelsalat. Tatsächlich aber hat Dill als Gewürz seit Jahrhunderten einen Stammplatz in den Küchen Nord- und Südeuropas und Asiens.
Dillblätter sind als Dillkraut bekannt und frischen vor allem Soßen, Salate auf, während Dillsamen für Tee und als Gewürz verwendet werden. Frischen Dill zu kaufen, macht vor allem im Frühjahr und im Frühsommer Sinn.
Ein Gewürz mit jahrtausendealter Geschichte
Dillkraut gehört zur selben Familie wie Petersilie und Sellerie und wird seit Urzeiten im östlichen Mittelmeerraum, in Westasien und in Nordeuropa kultiviert. Sein Name kommt vom altnordischen Wort „dylla“ und bedeutet so viel wie „beruhigen“. Schriftlich erwähnt wurde Dill zum ersten Mal vor rund 5.000 Jahren in ägyptischen medizinische Texten.
Die alten Ägypter verwendeten Dill außerdem zur Abwehr von Hexen und als Aphrodisiakum. Für die Griechen bedeutete Dill Reichtum, und im Rom des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung galt Dillkraut als Glückssymbol.
Dillspitzen und Dillsamen – Verwendung in der Küche
Der Geschmack von Dill erinnert an das lakritzartige Aroma von mildem Kümmel oder Fenchel (weswegen die gefiederten Blätter oft mit Fenchelgrün verwechselt werden). Länger als ein paar Minuten erhitzt, verliert das zarte Grün an Geschmack und Farbe; am besten geben Sie ihn erst ganz am Ende des Garvorgangs zum Gericht.
Dillsamen dagegen können – zerkleinert, gemahlen oder im Ganzen – schon sehr früh eingearbeitet werden. Hitze verstärkt ihre Würzkraft und entlockt ihnen zusätzliche Aromen. Daher empfehlen viele Rezepte, Dillsamen vor der Verwendung in einer heißen Pfanne zu rösten.
Köstliches mit Dillspitzen
Dillkraut hat eine natürliche Affinität zu Zucchini, Spargel und Spinat. Es passt zu Fischen aus den Nordmeeren, zum Beispiel zu Hering, Lachs oder Winterkabeljau. Es mischt in traditionellen Borschtsch-Rezepten mit, verleiht Blatt- und Gurkensalaten ein frisches, unverwechselbares Aroma und gehört – anstelle von oder zusammen mit Minze – zu den Grundzutaten von Tzatziki.
Verwendungsbeispiele zur Inspiration:
Der Schnelle: Mediterraner Gurkensalat mit Dill
Zum Basisrezept gehören gerade mal vier frische Zutaten, nämlich in dünne Scheiben gehobelte Gurken, Schalotten und Radieschen sowie grob gehackter frischer Dill. Mischen Sie alles sachte in einer Salatschüssel. Das Dressing rühren Sie aus vier Teilen Olivenöl, zwei Teilen Weißweinessig, zwei Teilen Zitronensaft, getrocknetem Oregano, Salz und Pfeffer an.
Haben Sie kein frisches Dillkraut zur Hand, rühren Sie getrockneten Dill ins Dressing.
Die Vegane: Blumenkohlcremesuppe (mit Dill fürs Finale)
Teilen Sie einen Kopf Blumenkohl in Röschen und schneiden Sie den Strunk: letzteren in etwa daumenbreite Stücke. Letztere schmoren Sie mit ein oder zwei grob gewürfelten Zwiebeln, Kartoffeln und etwas Sellerie für etwa fünf Minuten bei mittlerer Hitze in Olivenöl an. Gemüsebrühe angießen, ein Lorbeerblatt, Thymian und eine kleine Prise Salz hinzugeben. Die Suppe zum Kochen bringen und mit Deckel 20 Minuten bei kleiner Hitze köcheln lassen.
Wenn das Gemüse weich ist, nehmen Sie den Topf von der Platte, entsorgen das Lorbeerblatt und pürieren die Suppe (am besten leicht abgekühlt, wegen der Verbrennungsgefahr). Jetzt geht's zurück auf die Herdplatte. Fügen Sie die Blumenkohlröschen hinzu und garen Sie sie weitere 10 Minuten. Erst direkt vorm Servieren streuen Sie den Dill über das Gericht und mahlen ein paar Prisen Pfeffer darüber.
Der schlichtweg Geniale: Heilbutt mit cremiger Dillsauce
Heizen Sie den Backofen bei Ober- und Unterhitze auf 200 Grad (Umluft: 180 Grad) vor. Heilbuttfilets mit Olivenöl einpinseln und nach Belieben mit Salz und Pfeffer würzen. In einer leicht gefetteten Auflaufform anrichten und im Ofen backen, bis der Fisch gar ist und sich leicht mit einer Gabel zerpflücken lässt (15 bis 20 Minuten). Unterdessen dünsten Sie eine oder zwei fein gewürfelte Schalotten auf mittlerer Hitze in Butter an. Crème fraîche, frischen oder getrockneten Dill sowie Petersilie und Salz und Pfeffer nach Geschmack hinzufügen. Sauce kurz aufkochen, über die fertig gegarten Heilbuttfilets geben und genießen.
Dillsamen – die unauffälligen Allrounder
Dillsamen haben ein ähnliches Aroma wie Kümmel, schmecken aber deutlich zarter. Die länglichen Körner gehören zu den Standardgewürzen beim Pökeln, Beizen oder Einlegen von Gemüse und Fleisch. Eine typische Mischung für saure Gurken beispielsweise enthält neben Salz, Zucker oder Honig, Knoblauch, Lorbeerblättern, Senf- und Pfefferkörner auch Dillsamen. Wenn Sie hochwertige Dillsamen kaufen, können Sie beim Brotbacken Kümmel damit ersetzen.
Dillsamen kommen auch bei der Herstellung von Kräuteressig, Marinaden, Fischfonds zum Einsatz. In der Esskulturen Osteuropas und des Mittleren Orients würzen sie Suppen, Eintöpfe und Currys. Auch Süßspeisen – zum Beispiele Marmeladen und Gebäck profitieren von dezent eingesetzten Dillsamen. Tee lässt sich damit kochen, und auch in der Likörzubereitung finden sie Verwendung.
So lagern Sie Dill richtig
Frisches Dillkraut bewahren Sie am besten im Gemüsefach des Kühlschranks auf. Besprühen Sie die Stängel sachte mit einem feinen Wasserstrahl, wickeln Sie sie locker in Papiertücher und legen Sie sie in einen Plastikbeutel mit Zippverschluss. Leicht feucht gehalten, bleibt er bis zu einer Woche oder sogar länger frisch. Frische Dillzweige halten eingefroren für bis zu zwei Monate.
Wenn Sie Dillsamen kaufen, bewahren Sie sie am besten an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort auf. Nach etwa sechs Monaten lässt das Aroma nach.
Welche Kräuter oder Gewürze anstelle von Dill kaufen?
Getrockneten Dill zu kaufen, ist eine Option, das Kraut stets zur Verfügung zu haben. Als Substitut für einen Esslöffel frischen Dill nehmen Sie einen Teelöffel hochwertiges getrocknetes Dillkraut.
Andere Kräuter
Dillkraut ist hocharomatisch und schmeckt nach Kümmel oder Anis, mit einem Hauch von Citrus. Sollte Dill als Gewürz zum Einsatz kommen (etwa für eine Suppe oder Sauce), können Sie stattdessen frischen Estragon verwenden, und zwar im Mengenverhältnis 1:1.
Getrockneter Estragon funktioniert auch. Er schmeckt allerdings sehr intensiv, weswegen Sie ihn sparsam verwenden sollten. Anstelle von Dillkraut als Garnitur oder Finish erfüllt das in vieler Hinsicht ähnliche Fenchelgrün diesen Zweck ebenfalls.
Ersatz für Dillsamen
Die kleinen Körner schmecken ähnlich wie Dillkraut, haben aber eine leicht bittere Note. Sie kommen häufig in Rezepten für Essiggurken, Brot, Salatdressings und Suppen vor. Als Ersatz leisten stattdessen Kümmel oder Selleriesamen hier gute Dienste. Ersetzen Sie sie Maß für Maß in kleinen Schritten, um sich dem gewünschten Geschmackseindruck anzunähern.
Im Tali Shop Dill online kaufen
Bei uns finden Sie das hocharomatische Gewürz in zahlreichen Varianten und Kombinationen. Sie können getrockneten Dill online kaufen, und er mischt in Gewürzzubereitungen für Indisches Curry, für Persischen Bratreis oder zum Einlegen mit.