Von der exotischen Extravaganz zum alltäglichen Nahrungsmittel: Die winzigen weißen, braunen oder schwarzen Chia-Samen haben in Windeseile einen Stammplatz am unseren Frühstückstischen erobert. Ihr neutraler Geschmack und ihre enorme Quellfähigkeit machen sie zur idealen, sättigenden Grundlage für viele Speisen und Shakes.
Kleine Körner mit großer Vergangenheit
Seit mindestens 5.000 Jahren gehören Chia-Samen neben Bohnen und Mais zu den Grundnahrungsmitteln der Menschen in Mittel- und Südamerika. Azteken, Maya und Inka bauten Chia im großen Stil an. Chia-Gel diente als sättigendes und stärkendes Lebensmittel. In der Medizin wurden die Körnchen auf verletzte Hautstellen gestreut, um die Wundheilung zu beschleunigen; Chia-Gel galt außerdem als Schönheitselixier und sollte die Fruchtbarkeit fördern.
Die heute in Europa erhältlichen Samenkörner stammen von der Mexikanischen Chia. Das einjährige Gewächs ist ein Pseudogetreide (wie zum Beispiel auch Amaranth oder Quinoa) und gehört zur Gattung der Salbeipflanzen. Die Bezeichnung "chía" ("ölig") stammt aus der Nahuatl Sprache, die als Sprache der aztekischen Ureinwohner Mexikos betrachtet wird. Ähnlich wie Leinsamen, Blaumohn und Kürbis- oder Sonnenblumenkerne zählen Chia-Samen zu den Ölsaaten. Die winzigen Körner können das bis zu Zwölffache ihres Eigengewichts an Wasser aufnehmen.
Ihren wissenschaftlichen Namen "Salvia hispanica" (Spanischer Salbei) verdankt die Chia übrigens einem Irrtum. Der schwedische Arzt und Naturwissenschaftler Carl von Linné (1707 - 1778) hielt die aus Zentralamerika nach Spanien importierte und dort auch angebaute Pflanze für ein Gewächs der iberischen Halbinsel.
Chia-Samen – Verwendung als vegane Alternative
Seit gut zehn Jahren findet sich Chia immer häufiger in unseren Vorratsschränken und Speisekammern. Inzwischen hat so gut wie jeder Food-Blogger, der auf vollwertige Ernährung setzt, mehrere Rezepte mit den kleinen Körnern in seinem Archiv.
Ähnlich wie ungewürzter Tofu schmecken die Samen pur oder mit Wasser angerührt nach nichts. Was sie aus kulinarischer Sicht dennoch interessant macht, ist ihr enormes Quellvolumen. Die optimale Konsistenz für die Verwendung in Süßspeisen wie Milch -oder Fruchtcremes erreicht Chia, wenn Sie einen Teil Samen mit sechs Teilen Wasser verrühren und die Masse wenigstens zehn Minuten quellen lassen. Es entsteht ein ziemlich wabbeliges Gel, das Sie in einem luftdicht schließendem Behälter mindestens eine Woche im Kühlschrank aufbewahren können. Es eignet sich perfekt als Basis für (oder zumindest als Bestandteil von) Joghurtspeisen, Pudding, Smoothies, Shakes und Overnight-Oats. Geröstete Chia-Samen machen sich auch gut als Topping, besonders zusammen mit Kokosraspeln.
Hin und wieder, insbesondere bei der Zubereitung von Salaten, finden sich auch Ideen für die Verwendung von Chia Samen in herzhaften Gerichten. Meistens beschränkt sich die Rolle der winzigen Samen dabei allerdings darauf, in einer Mischung mit anderen Körnern und/oder gehackten Nüssen als Finish über das fertige Gericht gestreut zu werden.
Chia-Samen und ihre Verwendung für Fruchtaufstriche und Backwaren
Ob als Gelierhilfe, Ei-Ersatz oder zur Verringerung der Speisefettmenge: Chia-Samen können bei der Herstellung von Fruchtaufstrichen und beim Backen wertvolle Dienste leisten.
Alternative zu zuckerlastiger Marmelade
Um es vorwegzunehmen: Fruchtaufstriche, für die Sie Chia-Samen einweichen, anstatt sie mit Gelierzucker einzukochen, halten auch im Kühlschrank gerade mal zwei bis drei Tage. Deswegen empfiehlt es sich, sie nur in kleinen Mengen herzustellen oder aber portionsweise einzufrieren.
Sozusagen organisch fügen sich aufgequollene Chia-Samen in die Kombination mit Früchten ein, die selbst kleine Kerne haben, also Brombeeren, Himbeeren oder Erdbeeren. Unser Tipp: 250 g Obst mit 2 gestrichenen Esslöffeln (15 g) Chia-Samen im Mixer pürieren und nach Geschmack mit Honig süßen. Den Fruchtaufstrich in ein Schraubglas und für mindestens eine Stunde, am besten aber über Nacht, im Kühlschrank kaltstellen.
Im Fruchtsaft quellen die winzigen Samen auf. So entsteht ein Fruchtpüree von dickflüssiger, annähernd "marmeladiger" Konsistenz. Auch als Gelee verliert Chia seine Körnigkeit nicht ganz. Das stört Sie nicht? Dann verarbeiten Sie ruhig auch andere saftige Früchte wie Pfirsiche oder Mangos auf diese Weise zu einem leckeren Aufstrich.
Backen mit Chia-Samen
Für die Verwendung von Chia als Backzutat gibt es gleich mehrere Möglichkeiten: Die winzigen Körner können beim Kuchenbacken das Ei oder einen kleinen Teil des Mehls beziehungsweise der Butter/Margarine ersetzen.
(Teil-)Alternative zu Ei oder Backfett: Chia-Samen einweichen
Je nachdem, wie viele Eier Sie normalerweise nehmen würden, können Sie alle oder zumindest einen Teil davon durch die kleinen Samen ersetzen. Für jedes Ei, das Sie normalerweise in den Teig geben würden, verrühren Sie einen Esslöffel Chia-Samen mit drei Esslöffeln Wasser und lassen das Gemisch kurz quellen. Anschließend mit Zucker (oder was immer das Rezept verlangt) aufschlagen. Beim Kuchenbacken können Sie auch anstatt der Hälfte der benötigten Butter (oder anderer Backfette) gequollene Chia-Samen als Alternative nutzen.
Kleine Anteile von Mehl durch gemahlene Chia ersetzen
Wer sein Müsli oder seinen Smoothie mit Chia-Samen anreichern möchte, braucht die winzigen Körnchen vorher nicht zu schroten (wie es sich etwa bei Leinsamen empfiehlt) oder zu mahlen. Sie müssen die Chia-Samenkörner auch dann nicht mahlen, wenn Sie sie mit den Zutaten für einen Kuchen- oder Pizzateig verrühren wollen.
Für eine noch feinere Konsistenz können Sie sie allerdings zu Chia-Mehl verarbeiten. Dafür verwenden Sie am besten einen (Hochleistungs-)Mixer, eine Küchenmaschine oder eine Kaffeemühle mit Schlagwerk. Weniger gut eignet sich dafür die Getreidemühle, denn dank des hohen Ölgehalts von Chia kann das Mahlwerk verkleben. Ein echter Mehlersatz ist Chia jedoch nicht – maximal 15 g Chia-Samen sollten die gleiche Menge Mehl ersetzen.
Tokhme Sharbati, ein persischer Frischekick mit Chia-Samen
Herkunft: Kolumbien; Inspiration: Iran. Oder: südamerikanisches Temperament trifft orientalische Finesse. Unsere Chiasamen aus Bio-Anbau bilden die Grundlage für ein Erfrischungsgetränk, das mit Wasser angerührt und mit Zucker, Rosenwasser und Limone verfeinert wird. Reizt es Sie, selbst eine Variation dieses ungewöhnlichen Softdrinks zu komponieren? Dafür empfehlen wir unsere Tokhme Sharbati Chia-Samen. Sie kaufen damit Samen in gehobener Qualität, der sich – anders als Chiasamen normalerweise – durch einen zarten, erlesenen Geschmack auszeichnet und wunderbar zur feinen persischen Küche passt.
Eine Alternative zu Chia-Samen
Eine ebenso gesunde und dabei preisgünstigere, nicht ganz so exquisite und dabei vielseitige Bereicherung gesunder Vollwertkost stellt Leinsamen dar. Leinsamen-Körner sind entweder braun oder goldfarben, und auch sie sollten vor dem Verzehr eine Weile quellen. Wer morgens ganze Körner ins Müsli oder in den Smoothie rühren will, sollte sie wie Chia-Samen einweichen, allerdings deutlich länger, am besten schon am Vorabend.
Wenn das Müsli schnell parat sein muss, empfiehlt es sich, die Körner in der Kaffee- oder einer speziellen Leinsamenmühle zu schroten. Dass Leinsamen nicht uneingeschränkt als Alternative zu Chia-Samen empfohlen wird, liegt möglicherweise daran, dass er nach längerer Lagerung einen etwas fischartigen Nachgeschmack entwickelt, während das nurzart aromatische Chia-Öl den Eigengeschmack von Speisen nicht beeinflusst.
Wie Chia zählt auch Leinsamen zu den ältesten Grundnahrungsmitteln. Zum ersten Mal schriftlich erwähnt wird die Pflanze in den Schriften des griechischen Arztes Hippokrates (460-370 v. Chr.). Tatsächlich finden sich die ersten Spuren von Leinsamen in der Alltagsnahrung in 7.500 Jahre alten archäologischen Funden.
Fazit: Es lohnt sich, Chia zu testen. Dazu ein Tipp
Wer Backwaren selbst herstellt und/oder auf ein gesundes und sättigendes Frühstück nicht verzichten will, wird seine Freude an den vielseitigen und kreativen Möglichkeiten haben, die Chia-Samen in der Verwendung bieten. Zum Abschluss ein kleiner Tipp für Chia-Anfänger: Anders als Reis müssen Chia-Samen nicht gewaschen werden. Die harten Samen sondern in trockenem Zustand keine Stärke ab, die sich als Staub bemerkbar machen würde. In Kontakt mit Wasser allerdings entwickeln sie schnell den quellenden Schleim. Nur leicht benetzt (anstatt in viel Wasser eingeweicht) beginnen sie schnell, zu einer relativ festen Masse zu verkleben.
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Unsere Chia-Samen (Herkunft: Bio-Anbau in Kolumbien) werden ohne Verwendung von Farbstoffen, Geschmacksverstärkern, Konservierungs- und anderen Zusatzstoffen hergestellt. Sie eignen sich perfekt zur Ergänzung der modernen Vollwertküche. In unserem Shop können Sie zwei Packungsgrößen Tokhme Sharbati (Chia-Samen) kaufen, die kleine Varianten mit 250 Gramm und die größere mit 1.000 g.